76.10 Allgemeines

76.10Allgemeines

Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung sind künstlich angelegte Ökosysteme, die dadurch gekennzeichnet sind, dass zum Teil die Verhältnisse von natürlichen Gewässern nachgebildet werden bei gleichzeitiger in dieser Form in der Natur nicht vorkommender Belas-tung durch Menschen. Damit unterscheiden sie sich grundsätzlich von herkömmlichen Freibädern und auch von Naturbädern. Die Unterscheidung wird auch daran erkennbar, dass bei herkömmlichen Bädern mit physikalisch-chemischer Aufbereitung die Elimination durch Menschen eingetragener Schmutzstoffe außerhalb des Nutzungsbereichs stattfindet, während bei der biologischen Wasseraufbereitung eine Schmutzelimination biologisch sowohl im Nutzungsbereich (in situ) stattfindet als auch in eigens dafür außerhalb des Nutzungsbereichs geschaffenen Aufbereitungsbereichen (ex situ).

Im Ex-Situ-Bereich werden biotechnische Verfahren eingesetzt, die die Fähigkeit lebender Organismen nutzen, das Wasser zu reinigen. Die hierfür verantwortlichen biologischen Lebensgemeinschaften (Zönosen) entwickeln sich sowohl im Wasser als auch im Substrat sowie im Wurzelraum selbstständig. In Abhängigkeit vom gewählten Aufbereitungsverfahren kommen filternde Eigenschaften ergänzend hinzu.

Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung erfordern deshalb spezielles Fachwissen und Erfahrungen in den Bereichen Filtration, Limnologie und Durchströmungstechniken der biologischen Aufbereitungsbereiche. Kenntnisse und Erfahrungen sind in allgemein anerkannten Regeln der Technik zusammengefasst. Es handelt sich hierbei um die „Empfehlungen für Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von öffentlichen Schwimm- und Badeteichanlagen“ der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V.) sowie die Richtlinien DGfdB R 65.09 „Überprüfung der hydraulischen Funktion von Aufbereitungsanlagen von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung (Schwimm- und Bade­teiche)“ und DGfdB R 65.10 „Überprüfung der biologischen Funktion von Aufbereitungsanlagen von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung (Schwimm- und Badeteiche)“ der Deutschen Gesellschaft für das Bade­wesen.